Chillum
1977-1983
von 1977 bis 1983. Die Gruppe hatte eine großen Bandbuss und trat im gesamten Bundesgebiet auf. 1977 erreichte die 6. Platz beim Bandwettbewerb „Pop am Rhein“. 1978 bekam sie den 1. Preis beim Agfa Wettbewerb, der im Rahmen der Hifi-Messe in Düsseldorf stattfand. 1979 folgte die erste Tournee: Kiel, Lübeck, Hamburg, Wilhelmshaven, Emden, Oldenburg, Bremen, Hannover u.a. Ab 1980 spielten die einzelnen Musikern auch in anderen Projekten der Rock-Pop Szene im Raum Köln Düsseldorf mit. 1982 folgte die 2. Chillum-Tournee: Köln, Bonn, Darmstadt, Mannheim, Stuttgart, Fulda, Kassel, Osnabrück, Münster u.a. Ab 1981 arbeiten alle Chillum-Mitglieder als Studiomusiker in weiteren Projekten mit und es wurden Filmmusiken realisiert. U.a. für eine saarländische Fernsehproduktion und den Sender Freies Berlin. 1883 ist das neue Chillum-Programm fertig, aber die Gruppe löste sich auf.
Johannes Strzyzewski – Gitarre, Querflöte, Gesang
Stephan Kürten – Keyboard, Gesang
Volker Vaeßen – Bass, Posaune, Gesang
Dirk Buschmann – Schlagzeug, Gesang
zwischenzeitlich spielte Mani Neumann (Farfarello) Violine
und in den letzten beiden Jahren übernahm Jörg Fittgen den Lead-Gesang
Presse
Rock und Blasmusik
„DÜSSELDORFER ROCKSZENE“ WESTDEUTSCHE ZEITUNG
Vielseitig und enthusiastisch: Chillum – Deutsche Texte sind wieder angesagt
Heinz G. Feld – Düsseldorf Rock mit deutschen Texten ist angesagt – Lyrik, Blues, Klassik, Folklore und Rock’n Roll. Der Zuhörer staunt nicht schlecht bei solcher Vielseitigkeit. Enthusiasmus, Kraft und Witz bei ihren Live-Auftritten aus. Angefangen hat alles im Frühling 1977, als man sich einerseits vom Rock-Jazz genervt oder vom Jammen ausgelaugt, traf. „Wir kannten uns alle schon ziemlich lange, und so ging alles ganz flott“, erinnern sich die Musiker.
Salopp und mit betonter Lässigkeit gehts weiter: „Der Kuthi (Stephan Kürten), Mr. Sound drückt bei uns die Tasten vin String, Piano und Orgel. Er rollt den dicken roten Teppich aus und macht die Orgelsolos so wie sie unseres Erachtens sein müssen. Er studiert Gesang und Kunst, ansonsten ist er cool und hält nichts vom Reden.
Wer viel davon hält ist Hännes (Johannes Strzyzewski). Er überschüttet alle mit seinen Ideen und Auswürfen musikalischer, philosophischer und geistloser Art. „Ein Durchblicker was Tonsatz und Gitarre angeht“, behaupten die anderen. Er ist Haupt- und Vorsänger, der Kleinste und Älteste, Mittelpunkt auf der Bühne und Texter.
Dirk (Buschmann), der Papagei (wegen seines wahnsinnigen Farbengeschmacks), ist der Trommler von „Chillum“. „Er ist seht begeisterungsfähig und spielt sich immer vollkommen in Rage. Er heißt ja auch mit Nachnamen „Buschmann“ und die Stücke sind für ihn ein Dschungel, durch den er sich zusammen mit dem Bass kämpfen muss“. Er ist Motor der Musik, ein Sünder, was die Arbeit angeht.
Der Volker (Vaeßen) spielt Bass, war aber ursprünglich ein eingefleischter Verehrer der deutschen Blasmusik; spielt er er doch schon seit seinem neunten Lebensjahr sämtliche Marsch-Bassstimmen auf seiner Posaune. So sagt man, er würde öfters nachts am Waldesrand beobachtet, wie er mit seiner Posaune und einer Träne im Knopfloch längst vergessene Melodien spielt.
Chillum-Rock ist angesagt; teils vollarrangiert, teils mit Improvisationen durchsetzten selbstentworfene Kompositionen mit mehrstimmigen, deutbetexteten Gesangsparts und amüsanten Variationen.
Vor vier Jahren bewarb sich „Chillum“ beim Nachwuchsfestival „Pop am Rhein“ und kam unter mehr als 80 Gruppen immerhin in die engere Auswahl, wenn die Musiker letzlich auch nicht zu den fünf Bands gehörten, die in der Philipshalle auftreten durften.
Übrigens, Carl Korte, seines Zeichens des erotischen Chansons, schrieb einmal über „Chillum“: Beim nächsten Konzert nehme ich mal meine Oma mit (Anm.: Anspielung auf das Lied „Mach meine Oma nicht an“), wegen der Gefühle und wegen der Anmache und wegen der „Rheinischen Sinfonie“, die Chillum rockmäßig bearbeitete. Meine Oma ist nämlich Rheinländerin.